Das Projekt (German)

Das Projekt begann mit einem Aufruf: 

Ich suchte Fotografien. Fotografien „bemalter“ Wände in den Straßen spanischsprachiger Städte. Um die 30 kamen zusammen, zugeschickt von Freunden, Bekannten, Unbekannten. Ausgedruckt bilden sie nun meine Installation, eine Wandmalerei von etwa 3-5 Metern. Das Werk soll zeigen, wie Wände noch heute als alternative Ausdrucksform Protest und Widerstand abbilden. Zugleich setzen Wände Zeichen für Wandel.

In den Jahren der Diktatur boten Wände ein Mittel, sich auszudrücken,
aufzubegehren und anzuklagen. In einer Gesellschaft, in der es dafür keine
Freiheit gab.

Wovon sprechen die Wände heute, da die Regierungen demokratisch sind?
Von Abtreibungsgesetzen, Wahlen, Fußball, geschlechtsspezifische Gewalt, Liebe?

Ich will keine Zuordnung in Vandalismus oder Kunst vornehmen.
Ich will objektiv sein.
Ich will die Gedanken der Städte zeigen.

Luján Martelli